Sebastian Weiner
Nachhaltigkeit als Bedrohung
Wir alle halten uns für moralisch gut. Behauptet jemand das Gegenteil, fühlen wir uns bedroht und rechtfertigen uns. Zudem rechtfertigen wir uns gegen innere Zweifel vor uns selbst.
Da Nachhaltigkeit im derzeitigen Verständnis einen moralischen Imperativ beinhaltet, geschieht hier dasselbe. Die Forderung der Nachhaltigkeit bedroht nicht nur Gewohnheiten und Luststreben, sie bedroht mehr noch unser Selbstbild einer guten, verantwortungsvollen Person. Der Umgang mit dieser Bedrohung ist das selbstgerechte Schönreden, Kleinreden, Herausreden.
Würden wir ehrlich mit dem Imperativ der Nachhaltigkeit umgehen, liefe es auf ein Eingeständnis des moralischen Scheiterns hinaus: Wir entlarvten uns als egoistisch und ignorant. Stattdessen konstruieren wir Narrative der Nachhaltigkeit, in denen wir selbst möglichst gut dastehen. So wird Nachhaltigkeit zu einem kollektiven Selbstbetrug.
Der Beitrag wird ein intellektueller und ästhetischer Kurztrip, um unser vor uns selbst kaschiertes Verhalten besser begreifbar zu machen.
About:
Auf dem Papier bin ich Philosoph, der sich vor allem mit antiker Philosophie befasst, im wirklichen Leben für fast alles zu begeistern. Mich interessieren am meisten die untersten Motive, die liebsten Denkgewohnheiten und die vermeintlich absurdesten Zweifel.
Wir danken allen Unterstützer:innen: Dieses Projekt wird finanziert von der Andrea von Braun Stiftung, der Hamburg Research Academy, der Claussen Simon Stiftung sowie der Hamburger Klimaschutzstiftung mit der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) aus den Mitteln des #moinzukunft Hamburger Klimafonds.
Wir danken allen Unterstützer:innen: Dieses Projekt wird finanziert von der Andrea von Braun Stiftung, der Hamburg Research Academy, der Claussen Simon Stiftung sowie der Hamburger Klimaschutzstiftung mit der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) aus den Mitteln des #moinzukunft Hamburger Klimafonds.